Special | Film & Gespräch | Politisches Kino

Besetzt – Lobau Bleibt & Die Wüste lebt

Regie: Gerald Baumann, Matteo Molina, Oliver Ressler

AT 2022 | 85 min

Deutsch

 Besetzt – Lobau Bleibt & Die Wüste lebt
 Besetzt – Lobau Bleibt & Die Wüste lebt
 Besetzt – Lobau Bleibt & Die Wüste lebt

Am 6. April wird in Österreich der Country Overshoot Day, die nationale Variante des Earth Overshoot Day, erreicht und markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann.

Diesen Tag nehmen wir zum Anlass für eine Sondervorstellung aus der Reihe „Politisches Kino“ und zeigen zwei Filme, die sich Menschen und Orte der größten Umweltbewegung der letzten Jahre in Österreich widmen: Der Lobau-Bleibt Bewegung.

Besetzt – Lobau Bleibt (AT, 2022) von Gerald Baumann und Matteo Molina, 30 min
Die Wüste Lebt (AT, 2022) von Oliver Ressler, 55 min

 

Besetzt – Lobau Bleibt

Auf einem Brachland, zwischen Autoverkehr und Naturschutzzone, wird Gesellschaft neu gedacht, geplant und gelebt. Im August 2021 besetzen Aktivist*innen Baustellen, um die geplante Wiener Stadtautobahn zu verhindern, die quer durch das Naturschutzgebiet Lobau führen soll. Sie fordern Klimagerechtigkeit statt Betonpolitik, formen Widerstand – und eine Gemeinschaft: BESETZT – Lobau Bleibt begleitet ihren Alltag auf den besetzten Arealen, gibt einen Einblick in Treffen, Organisation und Struktur sowie die persönlichen Motivationen und Herausforderungen der Aktivist*innen. Dabei erwächst das Bild eines ganzheitlichen Widerstands, der über die Forderungen nach Mobilitätswende und Systemwandel hinausgeht und ein neues Gesellschaftsmodell, einen antikapitalistischen Gegenentwurf vorlebt, dabei experimentiert und auch scheitert – aber nie aufgibt. (Diagonale)

 

Die Wüste Lebt

Am 6. September 2021 wurden an der U2-Station Hausfeldstraße Baumaschinen blockiert, um den Bau der Lobau-Autobahn und der sogenannten „Stadtstraße“ zu stoppen. Als die Stadt Wien sich entschied, auch nach der Absage des Lobau-Tunnels durch Umweltministerin Gewessler am Bau der Stadtstraße festzuhalten, wurden Holzgebäude errichtet, um die Besetzung über den Winter hindurch aufrechtzuerhalten.

Der Film folgt der als „Wüste“ bezeichneten Besetzung über den Zeitraum von fünf Monaten. „Die Wüste lebt“ gliedert sich anhand von drei Gesprächsrunden, in denen beteiligte Aktivist*innen vor der Kamera den jeweils aktuellen Stand der Besetzung diskutieren. Alle im Film vorkommenden Gebäude, darunter die Pyramide, wurden am 1. Februar 2022 polizeilich geräumt und zerstört. 48 Aktivist*innen wurden festgenommen und mit dem Fällen hunderter Bäume begonnen.

Im Anschluss Gespräch mit den Regisseuren beider Filme Gerald Baumann, Matteo Molina, Oliver Ressler und Lobau Bleibt Aktivistin Anna Kontriner

Spielzeiten und Tickets demnächst von Besetzt – Lobau Bleibt & Die Wüste lebt