Special | Österreichischer Filmpreis on tour

Des Teufels Bad

Regie: Veronika Franz, Severin Fiala
Mit: Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter

AUT/GER 2024 | 121 min | ab 16 Jahren | Prädikat "besonders wertvoll"

dOV

 Des Teufels Bad© Ulrich Seidl Filmproduktion / Heimatfilm
 Des Teufels Bad© Ulrich Seidl Filmproduktion / Heimatfilm
 Des Teufels Bad© Ulrich Seidl Filmproduktion / Heimatfilm
 Des Teufels Bad

Rezensionen

Oberösterreich im Jahr 1750: Ein Karpfenteich reflektiert das Grau des Himmels. Ein tiefer, dunkler Wald schluckt das Sonnenlicht. Eine Hingerichtete wird auf einem Hügel zur Schau gestellt. Zum Beweis. Als Warnung. Ein Omen? Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes betrachtet die tote Frau mit Mitleid. Auch mit Sehnsucht, denn sie fühlt sich fremd in der Welt ihres Mannes Wolf, in die sie frisch eingeheiratet hat. Eine gefühlskalte Welt voller Arbeit, Verrichtungen und Erwartungen. Immer mehr zieht sich Agnes zurück. Immer enger wird ihr inneres Gefängnis, immer erdrückender ihre Melancholie. Ein Gewaltakt scheint ihr bald der einzige Ausweg.

Veronika Franz und Severin Fiala entwerfen ein abgründiges Psychogramm einer Frau, mit Fleisch und Knochen, Sehnen und Seele gespielt von Anja Plaschg, die als Soap&Skin zudem die Filmmusik komponiert hat.

Der Film basiert auf Gerichtsprotokollen aus dem 18 Jahrhundert, und beleuchtet ein erschütterndes, dunkles Kapitel europäischer Geschichte: das des historischen Phänomens des „mittelbaren Selbstmords“. Veronika Franz’ und Severin Fialas DES TEUFELS BAD geht unter die Haut und zeigt den harten von religiösen Dogmen und Tabus bestimmten Alltag, der bis Heute wirkt.

Bei der Berlinale erhielt Martin Gschlacht für die Kamera in DES TEUFELS BAD den Silbernen Bären für „Herausragende Künstlerische Leistung“.

Österreichischer Filmpreis 2024 in der Kategorie „Bester Spielfilm“

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