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In der Keynote 2024 beschäftigt sich Catarina Laranjeiro mit migrantischem afrikanischen Kino, das in Europa produziert wird, und dessen alternativen Distributionswegen abseits des etablierten Filmmarkts. Das Diasporische Populärkino hat seinen Ursprung im nigerianischen „Nollywood“ in den 1990er Jahren. Digitale Plattformen, improvisierte Kinosäle und der Handel mit unabhängig produzierten DVDs sind bis heute die Vertriebsformen für diese Filme, die die Herkunftsländer mit ihrer jeweiligen Diaspora verbinden. Das Diaspora-Kino war anfangs von der peripheren Kinokultur der Herkunftsländer inspiriert, distanzierte sich aber schnell, um die subalterne Position seiner Autor*innen in der europäischen Gesellschaft in Frage zu stellen.
In ihrem Vortrag zeigt Laranjeiro auf, wie das populäre Diaspora-Kino zur „Dekolonisierung des Blicks“ beiträgt und dominierenden Narrativen alternative Entwürfe entgegenhält. Sie geht insbesondere darauf ein, wie diese kinematographische Bewegung neue Akteur*innen – Regisseur*innen, Produzent*innen und Zuschauer*innen – hervorbringt, die eine wegweisende Rolle bei der Entwicklung von visuellen Werkzeugen und Schaffung neuer Erzählformen spielen, die kanonisierte und eurozentristische cineastische Ansätze unterlaufen.
Vortrag in englischer Sprache