Hannah Arendt
Regie: Margarethe von Trotta
Mit: Barbara Sukowa,
Englisch, Deutsch
Hannah Arendt, die sich selbst nie als Philosophin, sondern als politische Theoretikerin verstand, beeinflusste mit ihrer Arbeit „Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft“ den geschichts- und politikwissenschaftlichen Diskurs nach dem 2. Weltkrieg. Eine wesentlich breitere Öffentlichkeit erzielte allerdings ihr Buch „Eichmann in Jerusalem“. Der von ihr im Untertitel geprägte Begriff der „Banalität des Bösen“ und ihre kritische Einschätzung der Rolle der Judenräte während des Holocaust lösten einen Sturm der Entrüstung aus.
Margarethe von Trottas Filmbiografie konzentriert sich auf diese Episode im Leben der deutsch-amerikanischen Denkerin. HANNAH ARENDT beginnt mit der Entführung Adolf Eichmanns durch Mossad-Agenten im Jahre 1960. Hannah Arendt, die mit ihrem Mann Heinrich Blücher in New York lebt und am Brooklyn College unterrichtet, bietet dem Magazin „The New Yorker“ an, über den Eichmann Prozess in Jerusalem zu schreiben. Doch erst nach zwei Jahren intensiver Gedankenarbeit, akribischer Recherchen und vielen Debatten mit ihren Freundinnen Mary McCarthy und Lotte Köhler und mit Heinrich Blücher liefert sie ihr Manuskript ab. „Eichmann in Jerusalem“ löst einen Skandal aus, Freunde wie der Philosoph Hans Jonas wenden sich von ihr ab, sie erhält Drohbriefe und sieht sich mit dem Ende ihrer akademischen Karriere konfrontiert. Doch Arendt hält an ihren scharfen Analysen fest.