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Hans Blumenberg war und ist einer der einflussreichsten deutschen Philosophen der Nachkriegszeit. Sein Thema ist der Mensch, der über die Jahrhunderte hinweg um seine Selbstbehauptung gegen den Absolutismus der Wirklichkeit kämpft. Das Instrument dafür ist sein Denken, das er als Nachdenklichkeit versteht, das innehält und sich seiner selbst bewusst wird, Umwege zuläßt, Distanz zum Übermächtigen schafft: Blumenberg nennt es das „Abenteuer des Denkens“.
Blumenberg ist aber auch der „unsichtbare Philosoph“, ein Solitär, der die Zurückgezogenheit schätzte. Seine Vorlesungen waren ein Publikumsmagnet, seine Performance legendär. Doch seine Person sollte dabei unsichtbar bleiben, hinter seinen Worten verschwinden.
Drei Spurensucher reisen in Christoph Rüters Film in einem Bus quer durch Deutschland, um sich ein Bild zu machen von dem Philosophen und Menschen Hans Blumenberg. Eine faszinierende Spurensuche nach jemandem, der in seinen letzten Lebensjahren die Höhle seines Arbeitszimmers kaum mehr verließ – wenngleich er mit seinen Phantasien gern bis in den Weltraum vorstieß.
Österreich-Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Christoph Rüter
anschließend Diskussion und Publikumsgespräch mit dem Regisseur
Veranstalter: Eine Kooperation der Uni Wien mit poetikdozentur.at und religionandtransformation.at