Kleine Germanen
Regie: Mohammad Farokhmanesh und Frank Geiger
Deutsch
Oft schließen sich Menschen der rechtsradikalen Szene an, weil sie sich dort auf irgendeine Art verstanden fühlen. Sie entscheiden sich bewusst dafür. Kinder hingegen, die in Familien mit rechtsradikaler oder gar rechtsextremistischer Einstellung geboren werden und in diesen aufwachsen, haben keine Wahl. Sie werden geprägt durch die Werte und die Vorstellungen, die man ihnen vorlebt, sie leben in einer Welt germanischer Sagen, allegorischer Märchen mit klaren Feindbildern, rechtsextremer Symbole. Diese Kinder stellt der Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN in den Mittelpunkt – und wirft damit auch die Frage auf, wie mit einer solchen, von frühester Kindheit an indoktrinierten Demokratiefeindlichkeit gesellschaftlich umgegangen werden kann.
Der Dokumentarfilm, der auch auf animierte Sequenzen zurückgreift und damit Bilder für auf den ersten Blick Nicht-Darstellbares findet, gibt einen Einblick in eine Parallelwelt und scheut sich nicht davor, neben AussteigerInnen und RechtsextremismusexpertIinnen auch VertreterInnen der „Neuen Rechten“ zu Wort kommen zu lassen und zu einer Auseinandersetzung mit ihren Aussagen einzuladen. KLEINE GERMANEN diffamiert nicht. Er sieht genau hin.