Special | Black History Month

Mein Sohn, der Soldat

Tirailleurs

Regie: Mathieu Vadepied
Mit: Omar Sy, Alassane Diong, Jonas Bloquet, Bamar Kane

FRA, SEN 2022 | 101 min

Deutsch

 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David
 Mein Sohn, der Soldat© Marie Clemence David

Rezensionen

*** Kooperation mit Black Voices & Afri-Eurotext im Rahmen des Black History Month ***

1917: Bakary Diallo (Omar Sy) meldet sich bei der französischen Armee, um seinen 17-jährigen Sohn Thierno zu begleiten, der zwangsrekrutiert wurde. Sie werden an die Front geschickt und müssen sich gemeinsam dem Krieg stellen. Während Thierno lernt, ein Mann zu werden, wird Bakary alles tun, um ihn sicher zurückzubringen.

Kontextualisierung zum Black History Month:

Immer mehr afrikanische Länder, die ehemals zum französischen Kolonialreich gehörten, akzeptieren die Einmischung der französischen Regierung in ihre internen Angelegenheiten nicht mehr und lehnen jedes Diktat von Paris ab. Der Reihe nach sind französische Militärbasen in diesen Ländern nicht mehr willkommen und müssen den Platz räumen. Dies veranlasste den französischen Präsidenten Emmanuel Macron unlängst bei einer Rede vor Frankreichs Spitzendiplomaten dazu, die neue Generation afrikanischer Staatsmänner*frauen mit dem Stempel der „Undankbarkeit“ zu versehen. Abwehrende Reaktionen aus dem Senegal, Tschad, Niger und Burkina-Faso ließen nicht lange auf sich warten.
Während der 1. und 2, Weltkriege holte jede europäische Kolonialmacht (Deutschland, Frankreich, England usw.) Streitkräfte aus deren jeweiligen Kolonien herbei, um das sogenannte Mutterland zu verteidigen. Frankreich, zum Beispiel, zwangsrekrutierte Kolonialstreitkräfte aus all seinen Kolonien Afrikas, die in die Geschichte als „Tirailleurs Sénégalais“ (dt. senegalesische Schutze) eingegangen sind. Ohne die rettende Intervention dieser „Kolonialsoldaten“, wären Teile Frankreichs heute deutsche Territorien. Im Film Mein Sohn, der Soldat (2022), mit Omar Sy als Hauptdarsteller, ist der junge Senegalese Thierno einer dieser Kolonialsoldaten. Sein Vater Bakaly meldet sich auch bei der gleichen Einheit an. Beide dienen an gleicher Kriegsfront, werden als Menschen zweiter Klasse behandelt und erfahren die Grauen des Krieges am eigenen Leib. Wer sollte eigentlich dankbar sein? (Buchhandlung Afri-Eurotext)

Diskussion nach dem Film zu den Fragen: Wie lässt sich die wachsende „Désamour“ zwischen der jungen Generation afrikanischer Regierenden gegenüber der französischen Herrschaft in Afrika erklären? Was bedeutet dieser Trend für Österreich, die EU und die gegenwärtige Geopolitik? Welche Perspektiven dazu gibt es aus der Black Austrian Community?

Diskussionsteilnehmer*innen:

Dr. Espérance-François Bulayumi ist promovierter Soziologe, Philosoph und Theologe, Brückenbauer zwischen den Kulturen und Kenner der Komplexitäten der Beziehungen zwischen dem afrikanischen Kontinent und Europa, Amerika und Asien. Er nutzt seine kongolesischen Wurzeln und seine Expertise, um den interkulturellen Dialog in Österreich und weltweit zu fördern. Das hat er vielfältig als Leiter des einstigen Afro-Asiatischen Instituts in Wien an den Tag gelegt. Darüber hinaus zeichnet sich Dr. Bulayumi, als produktiver Buchautor aus.

Mag.a. Safira Robens hat deutsche und angolanische Wurzeln. Sie studierte Philosophie und Philologie im Bachelor, Kulturkontakte und Kommunikation, so wie Body Language im Master und absolvierte ein Diplom in Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Ihre Karriere begann sie mit Eigeninszenierungen und selbstgeschriebenen Texten. Weitere Erfahrungen sammelte sie als Tänzerin und Journalistin. Jetzt ist die Burgschauspielerin vor allem in Theater- und Filmproduktionen zu sehen. Sie setzt sich zugleich dezidiert mit Fragen der Nord-Süd-Asymmetrien auseinander. 

Moderiert von Afri-Eurotext

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