Systemsprenger
Regie: Nora Fingscheidt
Mit: Helena Zengel,
Deutsch
Rezensionen
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"Systemsprenger ist eine Wucht und ein Meisterwerk."
Benni, ein Mädchen mit ungestümer Energie, ist ein „Systemsprenger“. So nennt man Kinder, die radikal jede Regel brechen und nach und nach durch alle Raster der deutschen Kinder- und Jugendhilfe fallen. Wo immer die Neunjährige aufgenommen wird, fliegt sie schon nach kurzer Zeit wieder raus. Und genau darauf hat sie es abgesehen, denn sie sehnt sich danach, wieder bei ihrer Mutter zu leben – einer Frau, die maßlos überfordert ist von der Unberechenbarkeit ihrer eigenen Tochter. Nora Fingscheidt inszeniert ein intensives Drama über die unbändige Sehnsucht eines Kindes nach Geborgenheit und das darin liegende Gewaltpotenzial.
„Wir haben diesen Film gemacht, um Verständnis für Kinder wie Benni zu wecken. Wie soll ein Kind, dessen einzige Kontinuität der Wechsel ist, irgendwo Halt finden? Der Film soll auch Bennis Lebensenergie widerspiegeln, ihren Humor und ihre Sehnsucht, und dabei im besten Fall ein mit allen Sinnen spürbares Kinoerlebnis schaffen. Bennis Verhalten mag schockieren, doch das Publikum sollen sie lieben und um sie fürchten. Gewalt von Kindern ist ein Hilfeschrei. Immer.“ (Regisseurin Nora Fingscheidt)
Deutscher Oscar-Beitrag 2020. Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bär der Berlinale 2019.