Special

The Windermere Children

Film Series: Global Resettlement after 1945. In Kooperation mit der Universität Wien

Regie: Michael Samuels
Mit: Thomas Kretschmann, Romola Garai, Iain Glen

GB 2020 | 90 min | ab 16 Jahren

Deutsch

 The Windermere Children© The Windermere Children
 The Windermere Children© The Windermere Children
 The Windermere Children© The Windermere Children

Rezensionen

Der Film basiert auf der wahren Geschichte eines Projekts der britischen Regierung zur Rehabilitierung von sogenannten „Child Survivors of the Holocaust“. Er erzählt die Geschichte von 300 jüdischen Kindern, die im Sommer 1945 in den englischen Lake District, nach Lake Windermere gebracht wurden. Unter der Anleitung des deutschen Psychologen Oscar Friedmann sollten sie sich hier sowohl physisch als auch psychisch von den Traumata des Krieges erholen, während das Rote Kreuz beständig auf der Suche nach überlebenden Angehörigen der Kinder war. Mithilfe von Kunsttraumatherapie, Fußballtraining und Sprachunterricht sollten sie ein neues Leben zu beginnen. Der Film thematisiert auch die psychologischen Auswirkungen der Shoah auf die Kinder. Albträume oder das Warten bzw. Ausbleiben von Nachrichten ihrer Angehörigen waren ständige Begleiter.  Mithilfe von Zeitzeug:innengesprächen wird versucht, die Erfahrungen der überlebenden Kinder auf ihrem Weg zu einem Neuanfang zu vermitteln und das entworfene Konzept von Rehabilitation in Lake Windermere offenzulegen.

 

EN: The movie is based on the true story of a project by the United Kingdom Government to rehabilitate child survivors of the Holocaust on the shores of Lake Windermere. It is the story of 300 young orphaned Jewish refugees who were brought to England’s Lake District in the summer of 1945. Child psychologist Oscar Friedmann, along with a team of counsellors, was given four months to help the children start a new life, with the help of art trauma therapy, soccer practice, and language training. However, at night, the children were haunted by nightmares and yearned for news of their loved ones. In absence of relatives, the children found a family in each other. With the help of first-person testimonies, the movie gives voice to the experiences of these child survivors and their struggle of a new beginning.

Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien.

Filmreihe: Global Resettlement after 1945

Eine oft übersehene Konsequenz des Zweiten Weltkriegs war, die größte Migrationsbewegung des 20. Jahrhunderts hervorzurufen. Nach 1945 wurden Millionen von Menschen durch Zwangsarbeit, Deportation und Flucht zu Displaced Persons. Die Filmreihe beleuchtet das Schicksal der jüdischen Displaced Persons nach dem Krieg und ihren Versuch, sich nach den Schrecken der Shoah ein neues Leben aufzubauen. Der Spielfilm „Die Windemere-Kinder“ (GB 2020) befasst sich mit dem Resettlement von Kindern, einer der am meisten schutzbedürftigen Gruppen von Flüchtlingen. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit Trevor Avery, Historical Advisor des Filmprojekts, statt.
Der zweite Film, „The Juggler“ (IL/USA 1953), befasst sich mit der Ankunft eines Shoah-Überlebenden in Israel kurz nach der Staatsgründung im Kontext von Trauma, Identitätsverlust und Schuldgefühlen. Dem Film folgt ein Paneltalk von Jungwissenschaftl:innen aus dem ERC-Projekts „GLORE – Global Resettlement Regimes: Ambivalent Lessons learned from the Postwar (1945-1951)“ und dem FWF-Projekt „Norms, Regulation and Refugee Agency. Negotiating the Migration Regimes“, die auch diese Filmreihe organisiert haben.

Spielzeiten und Tickets von The Windermere Children