Vor der Morgenröte
Regie: Maria Schrader
Mit: Josef Hader,
OmU (Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Französisch, Spanisch)
Rezensionen
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Gespräch nach dem Film mit Klemens Renoldner, Gründungsdirektor des Stefan-Zweig-Archivs der Universität Salzburg.
Moderation: Otto Friedrich (Die Furche)
Im Rahmen der Gedenkwoche „Mechaye Hametim“ zum 86. Jahrestag der Novemberpogrome 1938 in Kooperation mit DIE FURCHE.
Stefan Zweig war zu seiner Zeit ein Starautor und gemeinsam mit Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller. Bereits 1934 verließ Zweig seine Heimat Österreich, um ins Exil zu gehen aus dem er nicht zurückkehrte. In ihrem ebenso stringenten wie sinnlich-opulenten Film zeigt Maria Schrader den weltberühmten Autor in sechs Episoden seines Lebens – von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien und der Teilnahme am PEN-Kongress in Buenos Aires 1936 über den Besuch New Yorks und seiner ersten Frau Friderike im Jahr 1941 bis zu seinem Tod 1942 in Petrópolis.
Diese episodische Struktur verleiht dem Film eine bemerkenswerte Tiefe, die es möglich macht, sich intensiv mit der großen Tragödie in Stefan Zweigs Leben auseinanderzusetzen: „Zweig war jemand, der sich weigerte, die Dinge holzschnittartig zu betrachten. Dieser hochsensible Meister der Grautöne findet sich dann plötzlich in einer Zeit wieder, in der es nur noch schwarz und weiß gibt, in der die Differenzierung zunehmend unmöglich wird.“ (Drehbuchautor Jan Schomburg)